Der folgende Beitrag gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder.

Zwei Affären der letzten Tage beschäftigt die Piratengemeinde:

Einerseits der medial äußerst „gelungene“ Auftritt des Landratskandidaten der Piraten in HVL. So viel (negative) Aufmerksamkeit hatte man selten. Die folgende Diskussion um die Botschaft („Widerstandsrecht“) machte durchaus betroffen und die Stellungnahme vom Landesvorstand ebenfalls.

Dafür gab es eine sehr treffende Beschreibung der Umstände von @LorenzMaroldt im „Checkpoint“ vom Tagesspiegel vom 10.02.2016:

„Der havelländische Vorsitzende der Piraten (den Namen brauchen Sie sich nicht zu merken) droht den Wahlausschuss-Mitgliedern, sie zu töten („jeden Einzelnen“), wenn er nicht als Landrat kandidieren darf – und beruft sich dabei auf Artikel 20 (4) GG (Widerstandsrecht). Ach, falls Sie glauben, es handle sich hierbei um einen als Meldung getarnten zynisch-satirischen Karnevalswagen: Heute ist zwar Aschermittwoch – aber es ist längst noch nicht alles vorbei.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Widerstandsrecht

Tatsächlich sollte das Problem aufgearbeitet werden. Lieber wäre mir ein Flitzer gewesen, wenn man schon mit der Brechstange in die Medien kommen will. Aber wer will das schon sehen?

Knackpunkt Nummer 2 war ein schwacher Artikel des Kreisverbandes Neu-Ulm (liegt in Bayern) zum Thema Asyl, Umgang mit der AfD und alles, was man sonst noch als heißen Eisen anfassen kann, aber nicht muss (der Artikel ist im Google-Cache und muss hier nicht zitiert werden).

Schlimm, was da zu lesen war. Aber in einer Partei, die sich seit jeher für „Löschen statt Sperren“ einsetzt, kann man nur noch einen draufsetzen, indem man den ganzen Blog vom Netz nimmt, anstatt den streitbefangenen Artikel.
Und irgendwie zeigt doch das Impressum, wer hier zuständig und verantwortlich ist. Der Landesvorstand scheint es jedenfalls nicht zu sein.

Mit der Entscheidung, Domäne und Subdomäne von Dritten verwalten zu lassen, ist viel Vertrauen verbunden. Eine gute Reklame für Vertrauen war die Sperrung allerdings nicht. Jetzt soll die Entscheidung nachträglich mit einer Discourse-Abstimmung bearbeitet werden.

http://piratenpartei-neu-ulm.de/2016/02/03/koeln-davos-und-stuttgart-tragisches-schauspiel-in-drei-akten

Im Landesverband Brandenburg gab es im Januar 2015 ebenfalls solche Anwandlungen, daher läuft das Blog des SV Potsdam seitdem auf einer anderen Instanz und die Domänen in eigener Verantwortung. Das ist eine gute Entscheidung gewesen.

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