Am Wochenende tagte die Generalversammlung der Pirate Parties International (PPI) auf Einladung des Landesverbandes Berlin der Piratenpartei. Der Zusammenhang zum Berliner Wahlkampf war ausdrücklich gewünscht, das Wochenende parallel zum Christopher Streetday allerdings unglücklich gewählt. Diesbezügliche Warnungen blieben leider unbeachtet. Daher war die Anzahl der lokalen Teilnehmer doch sehr überschaubar.
Die Veranstaltung war trotz hervorragender Redner wie Bernd Fix (Wau Holland Foundation) und Christian Mihr (Reporters Without Borders) und Rick Falkvinge (Gründer der 1. Piratenpartei in Schweden) nicht so besucht wie gewünscht.
Technische und starke personelle Probleme verzögerten die Veranstaltung erheblich und die Versammlungsleitung hätte mehr Vorbereitung bedurft.
Offensichtlich war es den Veranstaltern nicht ganz klar, dass die PPI-Generalversammlung eigentlich eine Onlineversammlung mit einer angeschlossenen Präsenztagung ist.
Die Sozialising Events waren etwas uninspiriert, allenfalls bracht eine Sondersitzung der AG Singlemalt zur Gründung der internationalen Gruppe sowie eine Berliner Instanz etwas Farbe in die Veranstaltung.
Zum neuen Vorsitzenden wurde der Schweizer Guillaume Saouli (auch Co-Präsident der Piratenpartei Schweiz) mit knapper Mehrheit gewählt. Die Mitbewerberin Bailey Lamon aus Kanada wurde stellvertretende Vorsitzende. Ferner wurden in den Vorstand Thomas Gaul (Deutschland), Keith L. Goldstein (Israel), Raymond Johansen (Norwegen), Andrew Reitemeyer (Neuseeland) und Koen de Voigt (Belgien) gewählt.
Als Nachrücker stehen Nikolay Voronov (Russland), Patrick Schiffer, Adam Wolf und Gregory Engels (alle von der Piratenpartei Deutschland) zur Verfügung.
Die Besetzung der sonstigen Posten kann man im Wiki nachsehen: http://wiki.pp-international.net/Main_Page
Mit der Verlegung des Sitzes nach Genf (Schweiz) hat die Piratenpartei eine großen Schritt nach vorne getan, da bürokratischen Umstände in Belgien mehr als hinderlich sind und sich daraus zum bisher eine erhebliche Einschränkung der Handlungsfähigkeit ergeben hat.
Ferner wurde die Amtszeit der Vorstände auf zwei Jahre verlängert. Um mehr Stabilität in die Vorstandsarbeit zu bringen, amtiert die Hälfte des neu gewählten Boards nur bis 2018. Ab 2018 wird jedes Jahr nur die Hälfte der Vorstände neu bestimmt. In der letzten Amtsperiode 2015/2016, die einen kompletten Austausch des Vorstandes in Warschau gebracht hat, kämpfte man sehr lange mit technischen und administrativen Problemen, die bis heute noch nicht aufgelöst sind.
Zeitgleich zum Wochenende ging der neue Webauftritt der PPI online und der seit einem Jahr geplante Piratenshop ist mit einer Testvorschau erreichbar.
Alles in allem eine etwas holperige Veranstaltung, die man sich so nicht gewünscht hätte, obwohl sehr viele gute Ideen Eingang gefunden hatten. Leider mit wenig Presseresonanz in Berlin, ein Umstand der wohlmöglich der fehlenden Öffentlichkeitsarbeit geschuldet war. International war das ganz anders umgesetzt worden, welches auch die nötige Resonanz gebracht hat.
Es ist zu wünschen, dass die Verlegung des Sitzes nach Genf und das neue Board einen nachhaltigen, neuen Schwung in diese wichtige Organisation bringen. Sie ist wichtiger denn je, die weltweiten Umstände werden immer problematischer.
https://ppi.piratenpad.de/GA2016-Minutes
0 Kommentare zu “PPI hat mit ihrer Hauptversammlung die Weichen für die Zukunft gestellt”