Eigentlich ist alles gesagt (geschrieben), nur nicht von jedem.
Trotzdem eignet sich ein solcher Gedenktag immer wieder ganz gut, über die Rolle der Admins nachzudenken.
Im letzten Jahr habe ich dazu aus meiner ganz persönlichen Sicht geschrieben, insbesondere was mein Werdegang in der IT anbelangt.
https://piratenbrandenburg.org/2016/07/happy-sysadmin-day
Es ist seitdem ein Jahr vergangen und in der Zwischenzeit haben sich aus meiner Sicht als Koordinator der AG Technik im LV Brandenburg nur wenige Dinge getan.
Systemadministratoren sind nach wie vor Menschen, denen man vertrauen muss. Jeglicher Angriff auf ihre Integrität ist eine Beleidigung und ein Angriff auf ihre Berufsehre. SysAdmins sind sich durchaus ihrer „Macht“ bewusst; sei es die Behütung streng vertrauliche Interna oder auch nur die Verwaltung von Zugangsberechtigungen. Auch hier gibt es Grauzonen, die man als Betroffener durchaus dadurch umgehen kann, indem man als subjektiv kritisch bewertete Services nicht nutzt.
Sei es große soziale Netzwerke, Cloudservices oder ein einfacher Padserver. Man muss nicht alle Dienste nutzen, man kann.
Immer wieder stehen sich insbesondere Piraten gegenseitig auf den Füßen, weil Onlinedienste Administratoren haben, die nie 100%igen Geheimschutz bieten können. Dazu fällt einem sofort eine Onlineabstimmung wie Onlineparteitag, Limesurvey, Vote-IT, Poll-Everywhere u.v.a.m.. Gerne wird das sogenannte Wahlcomputer-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in diesem Zusammen zitiert. Wirklich gelesen haben das nur wenige.
Wir werden uns auch weiter gegenseitig auf den Füßen stehen, wenn wir nicht endlich akzeptieren, dass 100%ige Sicherheit und Geheimschutz nicht geben kann. Irgendeine Lücke besteht immer, möglicherweise wurde sie noch nicht gefunden. Den SysAdmin als Schwachstelle per Default einzustufen, ist nicht sachgerecht.
Ansonsten sehen die wenigsten, welchen Aufwand es bedarf, laufende Systeme am Laufen zu halten, immer wieder zu patchen und in Logfiles nach Problemen zu fahnden.
Die beste Lösung für die Stärkung der Vertrauensbasis ist demokratische Kontrolle, Transparenz des eigenen Tuns und Einbeziehung von Interessierten.
Den SysAdmins selbst kann man nur danken, dass sie täglich auf der Hut sind, damit alle Systeme laufen. 99% Ausfallsicherheit klingt hoch, aber die verbleibenden 1 % wären auch schon fast vier Tage Serverausfall pro Jahr. Vier Tage klingen dagegen viel, insbesondere wenn man die Daten benötigt.
Es lohnt sich, auch hin und wieder seinem SysAdmin mitzuteilen, dass seine Arbeit gewürdigt wird, auch wenn es manchen schwer fällt.
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