Brandenburg Glosse Landesregierung Meinung

Geheuchelte Dienstwagenaffären

Der Artikel gibt ausschließlich die persönliche Meinung des Autors wieder.

Ein Rant.

 

 

Viele Menschen laben sich ja an den „Dienstwagenaffären“ in der Landesregierung Brandenburg. Irgendwas mit Schadenfreude und/oder Häme. Ein Minister ist zurückgetreten (gut, auf dem Posten war er ohnehin eine Fehlbesetzung), der Büroleiter des Ministerpräsidenten wird gefeuert (der wird sich für diese Art der Abfindung bedanken) und dem ehrenamtlichen Feuerwehrchef kann man leider die Bezüge nicht kürzen. Also Rübe ab oder so ähnlich.

Aber ist dies eigentlich begründet? Angenommen, ein Minister, meinetwegen auch der Chef-Raumpfleger vom Dienst, erachtet es als notwendig, dass ausgerechnet die Staatsmacht das persönliche Fahrrad nach Mallorca befördern soll, who cares? Da gibt es doch Vorschriften.

Also dergestalt:
Hallo Minister, würden wir gerne machen, aber laut Landesbibel dürfen wir das nicht.
oder
Hallo Minister, machen wir sehr gerne, die Transportkosten nach Köchelverzeichnis 123xy beträgt 632,58 EUR, zahlbar innerhalb 14 Tagen auf das Konto blah Kassenzeichen 1234567890.

Also sozusagen innerbetrieblich eine Win-Win-Situation, weil die Kapazität ohnehin herumsteht und bezahlt ist.

Oder mit anderen Worten, man darf erwarten, dass die Verwaltung die Sachen in Rechnung stellt. So, wie jedem abhängig Beschäftigten (und natürlich auch anderen Mitarbeitern) die Buchhaltung den Eigenanteil vom Lohn abzieht.

Oder ist jemand bekannt, dass Mitarbeiter eines Unternehmens selbst feststellen müssen, dass die Nutzung von Betriebsvermögen irgendwie abzurechnen wäre, die Lohn- oder Gehaltabrechnung putativ verwerfen und die so korrigierte Eigenkreation an die Buchhaltung, das Finanzamt oder den Aufsichtsrat schicken? Möglichst gleich mit der strafbefreienden Selbstanzeige in der Anlage.

Vielleicht könnte man in Zukunft mal die Deppen in der Verwaltung ausfindig machen, die auf die Abrechnung verzichten. Ob aus Faulheit oder falsch verstandener Loyalität mag dahingestellt bleiben.

„Herr Minister, sie müssen mit der Flugbereitschaft nach LandGanzWeitweg, um dem Vetter Ihres engen Freundes zur Verlobung zu gratulieren? Kein Problem, wie haben Kapazitäten frei. Die Rechnung buchen wir von Ihrem Konto ab.“

Vielleicht begreift man mal, was schon Rita S. nicht verstanden hat. Ja was? Ich wollte von A nach B. Das geht nicht kostenlos? Ja, dann schickt mir die Rechnung.
Zugegeben, den Satz mit der Rechnung mag damals jemand vergessen haben. Aber dann gibt es eben kein Ticket. Ist wie bei der Kranich-Airline und anderen. Oder checken wir neuerdings ohne Bordkarte ein?

Die Deppen sitzen in der Buchhaltung.

 

 

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