Gestern lief die aktuelle Verfilmung von „Nackt unter Wölfen“ im FS und sofort brachen Fragen in mir auf:
Wie lange sollen wir, die Nachkriegsgeneration(en), eigentlich noch an einen Krieg erinnert werden, an den wir keine Erinnerung haben, weil wir ihn nicht selbst erlebten? Oder werden wir gerade deswegen ständig damit konfrontiert?
Die sog. dritten Programme senden quasi täglich Dokus über den Hitlerfaschismus und das bereits seit Jahren.
Die Nachrichten bringen aber auch fast täglich Meldungen über den Neofaschismus.
Was ist wirklich, was ist von Wert, was Makulatur?
Viele Berufstätige lesen auf ihrem Arbeitsweg Bild & Co, inhalieren nach Feierabend vielleicht noch die Nachrichten und so formt und manifestiert sich ein Meinungsbild aus restriktiven Informationen, das über längere Zeit gepflegt, jedem Angriff stand hält.
Piraten(Berufstätige der besonderen Art) leben in Twitter und umgekehrt und was wäre verkehrt daran, wenn man dieses Netzwerk tatsächlich nur als das nutzen würde, wofür es einmal gedacht war, nämlich als Kurznachrichtendienst.
Mittlerweile ist die Plattform jedoch zur Glaskugel; zur allwissenden Müllhalde mutiert, zu einem All-Around-Chat, das unser Leben durchdringt.
Aber zurück zum Anfang:
Gerade vermitteln uns die Medien die Notwendigkeit einer Anti-Terror-Einheit.
Darüber hinaus gibt es Meldungen über ein gemeinsames Projekt von D. und Frankreich(ggf. Italien) zur Entwicklung einer ferngesteuerten Massenvernichtungswaffe. Die Schlagzeile: „Merkel sieht Deutschland bereit für waffenfähige Drohnen“.
Gestern kommt mir über ein politisches Magazin die Meldung zu Ohren, dass Griechenland über die größte Panzerarmee Europas verfügt; angesichts der desolaten Lage in diesem Land klingt das schon reichlich schizophren!
Europa klagt Putin als Aggressor und Kriegstreiber an, auf der anderen Seite lese ich aber, dass Amerika mit Unterstützung der EU den kalten Krieg zurück nach Europa gebracht hat und die Zeichen stehen in der Tat besonders in D. nicht gerade auf Abrüstung. […]
Kommt erschwerend hinzu:
Über all dem schwebt ständig diese allgegenwärtige Terrorgefahr, die den ausgeglichenen Bundesbürger in eine Art mentale 24h- Bereitschaft versetzt.
Da ist doch klar, dass das Land sich vorbereitet und die Sicherheitsbehörden darauf hin von 2016 bis 2019 insgesamt 750 neue Stellen, sowie 328 Millionen Euro zusätzlich erhalten.
Das Budget nämlich, für De Maizières neue Anti-Terror-Truppe.
Ja, die Welt ist im Wandel.
Bundesweit streicht man die Polizeibehörden zusammen, füllt nun aber dieses Defizit z.T. wieder auf, indem man eine weitere Lücke definiert, nämlich die zwischen Bereitschaftspolizei und der Eliteeinheit GSG9.
Die wird jetzt gestopft mit einer bis an die Zähne bewaffneten Truppe von … ja von was? Polizisten? (nee, die sollen doch abgebaut werden), Söldnern? (nee, die gibt’s nicht in einer Demokratie), Soldaten? (auch nicht, denn die dürfen ja nicht im Inneren eingesetzt werden; die neue Elitetruppe darf das aber wohl). […]
Ich recherchiere weiter und stoße auf DAS HIER.
Na Toll! Nun bin ich vollends verwirrt.
Sowas kommt nämlich bei rum, wenn man seine geliebte Bubble verlässt!
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